Pflege und Kultur Crassula (Geldbaum)

Eine der wohl bekanntesten und beliebtesten Gattungen bei Sukkulenten: Crassula.

Ob im Baumarkt, Gartencenter oder IKEA, überall findest du diese Pflanzen zum Kaufen.

Dabei ist die sowohl einjährige als auch mehrjährige Pflanze sehr gut für Anfänger geeignet. Und auch eine Vermehrung ist durch Stecklinge sehr leicht möglich.

Aussehen

Besonders markant sind die oftmals fleischigen Blätter, die das Wasser speichern. Dieser Sukkulent ist hochwachsend und bildet bei richtigem Zuschnitt eine kleine Krone. Das Erscheinungsbild erinnert dann an einen kleinen Baum.

Besonders beliebt ist Crassula ovata, im deutschsprachigen Raum auch Geldbaum genannt. Das natürliche Habitat befindet sich in Südafrika. Hier sind die Sommer warm bis heiß, die Winter mild und, je nach Standort, frostfrei. Dieser Sukkulent bildet die erwähnten grünen, fleischigen und verzweigten Blätter.

Kultur und Pflege

Wie zu Beginn schon geschrieben, diese Gattung ist besonders für Anfänger geeignet, da sie recht anspruchslos ist.

Im Winter mag es diese Art für 6 – 8 Wochen kühl & trocken aber frostfrei, also angenehme 5 – 10 Grad.

Danach bei mindestens 15 Grad und leicht feuchtem Substrat weiterkultivieren. Zu Beginn sollte Kunstlicht verwendet werden. Wenn die Frühlingssonne immer stärker wird, sollte der Geldbaum eben dieser ausgesetzt werden. Im Sommer liebt Crassula direkte Sonne.

Innerhalb der Wohnung sollte die Intensität am Standort mindestens 1.800 Lux betragen.

Beim Gießen sollte das Substrat immer nur leicht feucht werden. Das benötigte Wasser befindet sich bekanntlich in den saftigen Blättern. Als Wasser sollte man destilliertes oder Regenwasser nutzen. Osmosewasser ist ebenso gut bekömmlich, hauptsache kalkarm.

Wie man Osmosewasser herstellt, kann man auf dieser Seite sehr gut nachlesen: Herstellung Osmosewasser und weitere geeigente Wasser

Wenn du großen Wert auf Blüten legst, dann solltest du wie folgt vorgehen:

Im Spätsommer (ca. August) sollte das Gießen nur noch sehr sparsam stattfinden, das Substrat fast trocken sein. Gleichzeitig muss die Temperatur auf etwa 15 Grad gesenkt werden, damit die Pflanze zur Knospenbildung angeregt wird. In unseren Breiten reichen hier die nächtlichen Temperaturen voll aus. Also raus ins Freie mit Crassula!

Substrat

Das Substrat sollte einen leicht höheren humosen Anteil besitzen (60/40). Wie man universelles Substrat herstellt, zeige ich in diesem Beitrag: Kakteen- und Sukkulentensubstrat selber herstellen. Selbstverständlich kannst du auch fertige Kakteen- und Sukkulentenerde kaufen undetas mehr humosen Anteil beimischen.

Tongefäße haben den Vorteil, welchen man auch als Nachteil auslegen könnte, dass das Wasser schneller verdunstet als bei Plastiktöpfen.

Bei Kakteen und Sukkulenten ist es jedoch nachteilig, wenn die Erde zu lange zu feucht ist. Daher sind Tontöpfe vorzuziehen.

Düngung

Generell ist Crassula genügsam, wenn es ums Düngen geht. Normaler NPK-Dünger (3-4-6 bis 5-5-7) zwischen März bis August sollte nach Herstellervorgaben dem Gießwasser beigemischt werden. Hier gilt aber: Lieber weniger als mehr. Ansonsten verbrennen die Wurzeln.

Sollte einmal zu viel Dünger verabreicht worden sein, dann muss das Substrat gewechselt werden. Ein Ausspülen ist nicht möglich, da die Erde ansonsten zu nass wird und es zu Wurzelfäule kommen kann.

Eine gute und regelmäßige Düngung hilft nicht nur dem Pflanzenwachstum, es senkt auch die Wahrscheinlichkeit eines Schädlingbefalls, was wiederrum viel Ärger einspart.

Vermehrung

Crassula ovata lässt sich sehr einfach über Stecklinge aus jungen Blättern und Ästen vermehren!

Du steckst die frisch entfernten Blätter einfach in trockenes (!) Substrat. Nach ein paar Wochen bilden sich die ersten Wurzeln und auch erst dann darfst du anfangen zu gießen.

Ansonsten besteht die Gefahr, dass die Stecklinge anfangen zu Schimmeln und letztendlich eingehen.

Übrigens solltest du Crassula im Frühjahr vermehren. Dann bleibt nämlich noch genügend Zeit zum Wachsen, um ohne Probleme in die Überwinterung zu starten.

Krankheiten und Schädlinge

Crassula gilt zwar als sehr robust, kann jedoch, bei fehlenden Nährstoffen oder anderen falschen Kulturbedingungen, von Schädlingen, insbesondere Schmierläusen (Wollläusen), befallen werden.

Wollläuse/Schmierläuse saugen den Pflanzensaft aus und geben dabei Gifte ab. Ebenfalls entsteht ein Honigtau, der den Befall von Rußtaupilz begünstigt.

Neem-Öl*

Zunächst musst du die Pflanze isolieren, um ein Ausbreiten auf andere Pflanzen zu verhindern. Ein Mittel auf Neem-Öl-Basis hat sich als sehr wirkungsvoll erwiesen. Hier muss aber über mehrere Wochen besprüht werden, denn Eier werden damit nicht abgetötet. Die Larven müssen erst schlüpfen. Zunächst muss die Elterngeneration hingerichtet werden, danach die Larven. Dieser Prozess kann über 30/40 Tage in Anspruch nehmen.

Wichtig ist es die Gebrauchsanweisung zu beachten. Denn ein zu häufiges Besprühen verstopft die Pflanzenporen und kann zum Absterben des Blattes führen.

Systemisch wirkende Stäbchen*

Als effizient haben sich auch systemisch wirkende Mittel erwiesen. Diese müssen nur einmal angewendet werden. Man kann sich die Mittel wie eine Art Impfung für Pflanzen vorstellen. Die Pflanze nimmt die Wirkstoffe über die Wurzeln auf und das Pflanzenschutzmittel befindet sich dann im Pflanzensaft. Sobald ein Schädling anfängt die Pflanze anzugreifen, nimmt er das Gift auf und stirbt kurzfristig. Vorteilig ist auch, dass das Gift an jede Stelle der Pflanze gelangt.

Bei Spinnmilben helfen die beiden genannten Mittel auch sehr gut. Es gibt nur ein paar Kleinigkeiten zu berücksichtigen.

Spinnmilben lieben trockene warme Luft. Daher vermehren sie sich auch bevorzugt im Winter. Generell hilft es schon die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, um viele von diesen Schädlingen abzutöten. Bei Kakteen und Sukkulenten ist eine hohe Luftfeuchtigkeit jedoch langfristig schädlich. Daher sollte die Erhöhung der Luftfeuchtigkeit nur für ein paar Tage geschehen.

Wesentlich effizienter sind die oben genannten systemischen Mittel. Gleichzeitig sollte man aber auch mit Sprays arbeiten. Jedoch hat die gemeine Spinnmilbe einen Vorteil gegenüber der Wolllaus/Schmierlaus: Sie passt sich an die Gifte an. Daher sollte man im Abstand von 7 -14 Tagen mit unterschiedlichen Sprays arbeiten.

Hier habe ich drei Mittel verlinkt, die ich ebenfalls für meine Pflanzen verwende.

Primär sollte man aber immer die richtigen Standortbedingungen bieten, damit Schädlinge und Krankheiten erst keinen Angriffspunkt finden.

Erst danach sollte man zu Chemie greifen und sich überlegen, wo der Fehler lag.

Natürliche Feinde der Spinnmilbe

Die Natur hat natürlich auch Fressfeinde geschaffen, die Raubmilbe. Diese ist etwas schwieriger anzuwenden, wirkt aber sehr gründlich und sollte bei größeren Sammlungen, die zum Beispiel in einem Gewächshaus stehen, bevorzugt werden.

Aber auch Wurzelfäule kann dem Kaktus schnell schaden.Er scheint zu vertrocknen, man gießt mehr und letztendlich tötet man ihn damit, obwohl man doch nur helfen wollte. Vorbeugend Abhilfe schafft hier nur ein vorsichtiges Gießen und ein durchlässiges Substrat. 

Sollte der Kaktus jedoch bereits befallen sein, hilft nur ein ausgraben, die verfaulten Wurzeln entfernen und in frisches Substrat umtopfen, nur leicht gießen.


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