Pflege und Kultur Parodia (Kugelkaktus)

Parodia ist eine große Gattung blühender Kakteen, die zur Familie der Kakteengewächse (Cactaceae) gehören. Über 50 Arten zählen mittlerweile zu dieser Gattung. Seine besondere Form verlieh ihm auch den Namen Kugelkaktus.

Dieser leicht zu kultivierende Kugelkaktus findet sein natürliches Habitat in Südamerika, unter anderem in Argentinien, Bolivien, Kolumbien, Uruguay und Brasilien.

Aussehen

Ein allgemeines Aussehen kann man Parodia nicht zuschreiben, denn jede Art hat ein unterschiedliches Erscheinungsbild. Einige Arten wie Parodia magnifica wachsen in Form von kleinen, kugelförmigen Kakteen, während andere Arten tonnen- oder säulenförmig sind.

Die Art Parodia leninghausii zum Beispiel ist eine gewöhnliche Zimmerpflanze, die gemeinhin als Goldener Kugelkaktus oder Gelber Turmkaktus bezeichnet wird. Die jungen Pflanzen dieser Art sind kugelförmig, werden aber säulenförmig und bis zu 100 cm hoch.

Wie die meisten Kakteen und Sukkulenten ist auch die Gattung Parodia langsam wachsend. Selbst unter idealen Bedingungen dauert es meistens Jahre, bis sie zu adulten Pflanzen herangewachsen sind.

Die Blüte von Parodia hängt von der Art ab. Ältere und adulte Parodia-Kakteen bilden von Frühjahr bis Herbst regelmäßig leuchtende Einzelblüten. Je nach Art kann die Blüte in verschiedenen Farben erscheinen, die, je nach Art, einen Durchmesser von 5 – 7 cm erreichen können.

Einige wenige Arten, wie Parodia arnostiana, bilden sogar kleine Früchte.

Zu den bekanntesten Parodien gehören

  • Parodia comarapana
  • Parodia erinacea
  • Parodia formosa
  • Parodia leninghausii
  • Parodia microsperma
  • Parodia werneri

Kultur & Pflege

Wie alle Kakteen braucht auch der Kugelkaktus tagsüber viel Sonnenlicht, um gut zu gedeihen. In Innenräumen hingegen sollte der Kaktus an einem nach Süden oder Westen ausgerichteten Fenster stehen, damit er optimal belichtet wird.

In der heißen Nachmittagssonne sollte Parodia hingegen im Schatten stehen, ansonsten drohen Verbrennungen. Der Kugelkaktus bevorzugt eher die direkte Sonne am Morgen. 

Bei den Temperaturen hat Parodia ein breites Akzeptanzspektrum. Leichte Fröste bis -1 Grad werden von Pflanzen in großen Töpfen gut vertragen. Bei 16 Grad liegt in etwa das Wärmeoptimum zum bestmöglichen Wachstum. 

Sollte die Temperatur unter -1 Grad fallen, dann sollte der Kaktus in einen frostfreien & hellen Raum gebracht werden. Auf keinen Fall in die warme Wohnung, denn der große Temperaturunterschied wäre purer Stress für ihn!

Beim Gießen ist Parodia ziemlich einfach. Von Frühjahr bis Herbst sollte das Substrat immer nur leicht feucht gehalten werden. Im Winter gießt man so, dass die Kakteenerde beinahe austrocknet und gießt dann soweit, dass das Substrat wieder leicht feucht ist.

Im Winter sollte der Kaktus eigentlich kaum noch gegossen und die Düngung sollte eingestellt werden. Anders als Echinopsis, sollte die Mindesttemperatur 4 Grad Celsius nicht unterschreiten.

Substrat

In der Regel enthält frisches Substrat ausreichend Nährstoffe, um die Pflanze mit ausreichend zu versorgen. Jedoch fragt der Kaktus bereits im Folgejahr langsam nach Dünger. Spätestens im dritten Jahr lechzt er nach Versorgung. In der Regel sollte der Kaktus jedoch im dritten Jahr in frischs Substrat umgetopft werden. Daher erübrigt sich im Normalfall eine starke Düngung. 

Parodia hat außerdem die Eigenschaft das Wachstum einzustellen, wenn das Gefäß zu klein ist.

Tongefäße haben den Vorteil, welchen man auch als Nachteil auslegen könnte, dass das Wasser schneller verdunstet als bei Plastiktöpfen.

Bei Kakteen und Sukkulenten ist es jedoch nachteilig, wenn die Erde zu lange zu feucht ist. Daher sind Tontöpfe vorzuziehen.

Düngung

Generell ist Parodia genügsam, wenn es ums Düngen geht. Normaler NPK-Dünger (3-4-6 bis 5-5-7) zwischen März bis Oktober sollte nach Herstellervorgaben dem Gießwasser beigemischt werden. Hier gilt aber: Lieber weniger als mehr. Ansonsten verbrennen die Wurzeln.

Sollte einmal zu viel Dünger verabreicht worden sein, dann muss das Substrat gewechselt werden. Ein Ausspülen ist nicht möglich, da die Erde ansonsten zu nass wird und es zu Wurzelfäule kommen kann.

Eine gute und regelmäßige Düngung hilft nicht nur dem Pflanzenwachstum, es senkt auch die Wahrscheinlichkeit eines Schädlingbefalls, was wiederrum viel Ärger einspart.

Vermehrung

Der Bauernkaktus lässt sich in der Regel sehr einfach vermehren. 

Erfolgt die Vermehrung über Samen, dann kann die Sortenreinheit nicht gewährleistet werden. Ausschließlich über Stecklinge lassen sich Hybride vermehren.

Dafür musst du im Frühjahr die Seitentriebe mit einem scharfen und desinfizierten Messer abtrennen. Die Schnittstelle sollte ein paar Tage trocknen und dann in einen kleinen Topf mit Kakteensubstrat stecken und die Erde leicht befeuchten.

Den Topf stellst du nun an einen warmen und hellen Ort aber lass die Sonne nicht direkt auf sie strahlen.

Krankheiten und Schädlinge

Die größten Feinde unserer geliebten Parodien (Parodia) sind Spinnmilben und Schmierläuse (Wollläuse).

Wollläuse/Schmierläuse saugen den Pflanzensaft aus und geben dabei Gifte ab. Ebenfalls entsteht ein Honigtau, der den Befall von Rußtaupilz begünstigt.

Neem-Öl*

Zunächst musst du die Pflanze isolieren, um ein Ausbreiten auf andere Pflanzen zu verhindern. Ein Mittel auf Neem-Öl-Basis hat sich als sehr wirkungsvoll erwiesen. Hier muss aber über mehrere Wochen besprüht werden, denn Eier werden damit nicht abgetötet. Die Larven müssen erst schlüpfen. Zunächst muss die Elterngeneration hingerichtet werden, danach die Larven. Dieser Prozess kann über 30/40 Tage in Anspruch nehmen.

Wichtig ist es die Gebrauchsanweisung zu beachten. Denn ein zu häufiges Besprühen verstopft die Pflanzenporen und kann zum Absterben des Blattes führen.

Systemisch wirkende Stäbchen*

Als effizient haben sich auch systemisch wirkende Mittel erwiesen. Diese müssen nur einmal angewendet werden. Man kann sich die Mittel wie eine Art Impfung für Pflanzen vorstellen. Die Pflanze nimmt die Wirkstoffe über die Wurzeln auf und das Pflanzenschutzmittel befindet sich dann im Pflanzensaft. Sobald ein Schädling anfängt die Pflanze anzugreifen, nimmt er das Gift auf und stirbt kurzfristig. Vorteilig ist auch, dass das Gift an jede Stelle der Pflanze gelangt.

Bei Spinnmilben helfen die beiden genannten Mittel auch sehr gut. Es gibt nur ein paar Kleinigkeiten zu berücksichtigen.

Spinnmilben lieben trockene warme Luft. Daher vermehren sie sich auch bevorzugt im Winter. Generell hilft es schon die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, um viele von diesen Schädlingen abzutöten. Bei Kakteen und Sukkulenten ist eine hohe Luftfeuchtigkeit jedoch langfristig schädlich. Daher sollte die Erhöhung der Luftfeuchtigkeit nur für ein paar Tage geschehen.

Wesentlich effizienter sind die oben genannten systemischen Mittel. Gleichzeitig sollte man aber auch mit Sprays arbeiten. Jedoch hat die gemeine Spinnmilbe einen Vorteil gegenüber der Wolllaus/Schmierlaus: Sie passt sich an die Gifte an. Daher sollte man im Abstand von 7 -14 Tagen mit unterschiedlichen Sprays arbeiten.

Hier habe ich drei Mittel verlinkt, die ich ebenfalls für meine Pflanzen verwende.

Primär sollte man aber immer die richtigen Standortbedingungen bieten, damit Schädlinge und Krankheiten erst keinen Angriffspunkt finden.

Erst danach sollte man zu Chemie greifen und sich überlegen, wo der Fehler lag.

Natürliche Feinde der Spinnmilbe

Die Natur hat natürlich auch Fressfeinde geschaffen, die Raubmilbe. Diese ist etwas schwieriger anzuwenden, wirkt aber sehr gründlich und sollte bei größeren Sammlungen, die zum Beispiel in einem Gewächshaus stehen, bevorzugt werden.


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